Adresse: Alte Straße 8, Lunzenau
Strukturen: Sturmvogel, völkische Szene
Nutzung: Wohnnutzung, Veranstaltungen, Feste
Der Vierseitenhof in Cossen, ein Lunzenauer Ortsteil gelegen zwischen der Chemnitz und der Zwickauer Mulde, ist seit mindestens 2009 regelmäßiger Veranstaltungsort. Der Besitzer Martin Wolf, selbst mit Frau Claudia Wolf und ihren sechs Kindern auf dem Hof wohnhaft, ist bereits seit vielen Jahren in der Neonaziszene aktiv. Martin Wolfs Aktivitäten weisen dabei stets einen Bezug zu Chemnitz auf, wo er in einer Bank arbeitet.
2009 wurde zum ersten Mal eine Maifeier auf dem Gelände bekannt, worüber das damals noch nicht verbotene „Freie Netz Chemnitz“ auf seinem Blog berichtete. Die Aktivitäten auf dem Gelände gehen hauptsächlich vom „Mitteldeutschen Volkstanzkreis“, auch „Volkstanzkreis Chemnitz“, aus. Dabei handelt es sich um ein Netzwerk von Neonazis, die Brauchtumsfeiern als zentrales Element ihrer Identiät als Nationalsozialist:innen sehen. Zum Volkstanzkreis gehörten neben Martin Wolf und den Chemnitzer Neonazis Maik Otto, Eric Fröhlich, Jörg Endesfelder, den extrem rechten Burschenschaftern Martin Kohlmann, Benjamin Jahn Zschocke und Felix Menzel auch außerregionale Neonazis und völkische Siedler:innen.
Am 22. August 2009 führte der Volkstanzkreis eine Veranstaltung auf dem Hof durch. Auch in den folgenden Jahren, u.a. 2012 und 2014 fanden auf dem Hof völkische Veranstaltungen statt. Am häufigsten handelte es sich dabei um Maifeiern.
Im September 2017 beging der „Sturmvogel“ sein 30. Jubiläum in Cossen. Ca. 60 Personen nahmen an den Feierlichkeiten teil, die im nahe gelegenen Gasthof in Cossen stattfanden. Das Event wurde von Martin Wolf zusammen mit Hermann Fröhlich, einem Neo-Artamanen aus Koppelow in Mecklenburg-Vorpommern organisiert. Fröhlich wohnt seit etwa einem Jahr in Chemnitz, wo er Maschinenbau studiert und sich als Mitglied der Ortsgruppe der Identitären Bewegung betätigt.